So war das Jahr 2019 bei der Jugendfeuerwehr Braunsbedra
Das Jahr 2019 war unser erstes volles Jahr, in dem wir von Januar bis Dezember unseren eigenen Jugendgruppenraum in unserem Gerätehaus nutzen konnten.
Nach fast 23 Jahren, in der es in unserer Feuerwehr eine Jugendabteilung gibt, können wir nun auf einen modernen und gut ausgestatteten Bereich für unsere Kinder und Jugendlichen stolz sein. In vielen Arbeitsstunden und mit viel Geduld haben wir uns eingerichtet und eine perfekte Grundlage für die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte geschaffen. Etwas, was nicht viele Jugendfeuerwehren in dieser Art haben und worauf wir mächtig stolz sind.
Unsere Jugend ist ein fester Bestandteil unserer Feuerwehr und bei der Gewinnung von Nachwuchs für unsere Einsatzabteilung nicht mehr wegzudenken. Leider bedeutet der Wechsel unserer Jugendlichen in die aktive Wehr für uns aber auch jedes Jahr einen Verlust an Jugendfeuerwehrmitgliedern.
Auch 2019 ist es uns gelungen, zwei Mitglieder unserer Jugendfeuerwehr erfolgreich für den aktiven Dienst auszubilden. Seit 01.01.2020 sind Josi und Markus jetzt aktive Einsatzkräfte unserer Wehr, wir wünschen den Beiden alles Gute für Ihre künftige Arbeit in unserer Feuerwehr. Leider mussten wir im vergangenen Jahr auch hinnehmen, dass der ein oder andere Jugendliche leider nicht die Erfüllung im Hobby Feuerwehr gefunden hat und sich deshalb unsere Wege trennten. Das Jahr 2019 beendeten wir schließlich mit 15 Mitgliedern. Dazu gehörten erfreulicherweise weiterhin unsere 4 Mädels und 11 Jungen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren.
Im letzten Jahr hat sich die Jugendfeuerwehr insgesamt zu 22 Diensten getroffen. Hiervon waren 15 Dienste mit feuerwehrspezifischer Ausbildung und 7 Dienste der Jugendgruppe mit Spiel-, Bastel- und Freizeitaktivitäten.
Begonnen haben wir unser Ausbildungsjahr mit der Jahreshauptversammlung, die alljährlich gemeinsam mit den aktiven Kameraden stattfindet. Im Februar haben wir die Jahresdienstbelehrungen durchgeführt, unsere Dienstbekleidung auf Vordermann gebracht und uns dem Thema Knotenkunde gewidmet. Hier kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass unsere Jugendfeuerwehr knotentechnisch fit ist. Vielleicht ergibt sich in diesem Jahr die Möglichkeit einen kleinen Knotenwettbewerb gegen die aktive Wehr zu organisieren.
Im März haben wir uns in die Welten des Digitalfunks begeben. Hier nochmal mein Dank an Florian, der uns bei dieser Ausbildung unterstützt hat. Nachdem ein wenig Theorie vermittelt wurde und die Funktionsweise der Geräte erklärt war, haben wir ein Funkspiel durchgeführt. Ein vorgegebenes Bild musste von einer Gruppe über Funk beschrieben werden und von der anderen Gruppe auf einem weißen Blatt Papier dargestellt werden. Das entstandene Kunstwerk war sehr beeindruckend, hatte aber mit dem Original wenig zu tun. Diese Übung hat uns gezeigt, wie schwierig der Umgang mit Funkgeräten in der Praxis ist.
Das Osterbasteln haben wir im April in die Tat umgesetzt und außerdem die Handhabung von Feuerwehrschläuchen geübt. Das Aus- und Einrollen sollte jeder künftige Feuerwehrmann / -frau beherrschen. An der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Ortswehren der Stadt Braunsbedra haben wir auch im Jahr 2019 teilgenommen und mit Interesse verfolgt, was die anderen Feuerwehren das Jahr über so erleben.
Traditionell am 01. Mai erfolgte wieder die Übergabe der Badefreikarten an unsere Jugendfeuerwehr am Hasse-See in Roßbach. Die Freikarten werden uns seit einigen Jahren von der Hasse Campingplatz und Strandbad GmbH zur Verfügung gestellt und ermöglichen die kostenfreie Nutzung des Strandbades für unsere Kinder und Jugendlichen. Im Mai haben wir unseren Putzdienst absolviert und das Gerätehaus gereinigt.
Außerdem haben wir im Mai unser bereits gelerntes Wissen zum Thema Grundübung der Gruppe vertieft. Im Hafenbereich haben wir die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer durchgeführt und die Aufgaben der Gruppe praktisch geübt. Hier sind wir noch nicht auf dem Ausbildungsstand den wir uns vorstellen und werden deshalb auch in diesem Jahr fleißig weiterüben.
Am 15. Und 16. Juni 2019 waren wir beim Gewerbe-, Vereins- und Stadtfest am Hafen dabei und haben beim ENVIA-Städtewettbewerb kräftig in die Pedalen getreten. Leider halfen unsere erfahrenen Kilometer nicht, um den von uns gewünschten Verein zu unterstützen.
Am 03.Juli sind wir dann mit unserem Grill- und Spielenachmittag gemeinsam in die Sommerferien gestartet.
Das Zeltlager fand im letzten Jahr vom 12.07. – 14.07.2019 wieder auf dem Gelände der Angler des SV Großkayna am See statt. Leider meinte es das Wetter im letzten Jahr nicht besonders gut mit uns und so erlebten wir 3 doch ziemlich verregnete Tage. In den sonnigen Momenten haben wir die Zeit genutzt um die Fluten zu springen – dieses Jahr zum Glück ohne einen Badeunfall – , Geocaching rund um den See zu machen oder uns einfach in gemütlicher Runde im Freien zusammenzusetzen. Da Lagerfeuer und Knüppelkuchen bei diesem Wetter eher nicht funktionierten, haben wir uns die Abende mit lustigen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Partien vertrieben. Auch ein Erinnerungsbild an unser Zeltlager haben wir wieder gebastelt. Auf einer Leinwand haben wir mit Acrylfarben eine schöne Unterwasserwelt gestaltet und unsere Fingerabdrücke darauf verewigt, die in kleine Fische verwandelt wurden. Trotz des eher schlechten Wetters hatten wir eine Menge Spaß und freuen uns schon auf das nächste Zeltlager. Vielen Dank an Familie Patzschke, die uns jedes Jahr auf Ihrem Gelände mit offenen Armen empfängt.
Im August haben wir uns mit dem Thema Atemschutz beschäftigt und unsere eigenen Atemschutzgeräte gebaut. Aus Papprücken, Plastikflaschen, Kordel und Staubmasken entstanden preiswerte Alternativen zu den Geräten der aktiven Kameraden.
Im September haben wir dann unser geplantes Projekt „Seifenkiste“ begonnen. Zuerst haben wir den Baumarkt unsicher gemacht und die benötigten Utensilien eingekauft. Zurück im Gerätehaus wurde dann getüftelt, gebohrt, gesägt, geschliffen, lackiert und geschraubt.
Mit vollem Einsatz waren unsere Jungs und Mädels dabei, um aus einem alten Kettcar eine Feuerwehrseifenkiste zu zaubern. Leider sind wir im letzten Jahr noch nicht ganz fertig geworden, sodass wir die restlichen Arbeiten ins Jahr 2020 verschoben haben. Auf den ersten Start unseres roten Sausers dürfen wir gespannt sein.
Fahrzeug und Gerätekunde war das Thema im Oktober und November. Nach einer allgemeinen Einführung in die Fahrzeugkunde wurden speziell die in unserer Feuerwehr vorhandenen Fahrzeuge detailliert erklärt. Die vorhandenen Geräte auf den Fahrzeugen wurde besprochen und die Handhabung in der Praxis erläutert. Den Abschluss dieses kompakten Themas bildete ein kleiner Wettbewerb, bei dem das Gelernte angewandt wurde. Geräte mussten benannt und ihre Position auf dem Fahrzeug bestimmt werden. Das Ganze wurde verbunden mit kleinen Rechenaufgaben und sportlichen Einlagen.
Am 18. Dezember haben wir beim Weihnachtsbasteln Baumschmuck aus Tannenzapfen hergestellt und Bilderrahmen gestaltet. Hier war Kreativität und Geschicklichkeit gefragt. Den Jahresabschluss bildete dann unsere Weihnachtsfeier am 19. Dezember auf der Bowlingbahn „Achterbahn“ in Merseburg mit anschließendem Abendessen.
Neben unseren Jugendfeuerwehrdiensten haben wir im letzten Jahr der aktiven Wehr geholfen Fackelumzüge und Sportveranstaltungen abzusichern. So unterstützten wir mit den älteren Jugendlichen z.B. die Absicherung des Mitteldeutschen Marathons in Halle. Außerdem haben einige unserer Jugendlichen bei der Einsatzübung der Stadtwehren als „Opfer“ zur Verfügung gestanden und bei der jährlichen Hydrantenkontrolle geholfen.
Wir können stolz auf unsere Arbeit in der Jugendfeuerwehr sein. Viele der heute aktiven Einsatzkräfte hatten ihre Anfänge in der Jugendfeuerwehr und sind bis heute unserer Wehr treu geblieben. Ich hoffe, dass uns diese Nachwuchsarbeit noch viele Jahre so gut gelingt und wir in diesem Jahr das ein oder andere neue Mitglied für unsere Jugendfeuerwehr gewinnen können. Eins muss uns immer wieder bewusst werden – in diesen Jugendlichen steckt unsere Zukunft der Feuerwehr und diese vernünftig zu fördern liegt allein an uns.
Ich bedanke mich bei allen Unterstützern der Jugendfeuerwehr – vor allem bei meinen aktiven Kameraden, die unserer Jugendgruppe tatkräftig zur Seite stehen. Sie haben immer ein offenes Ohr für uns und unterstützen uns bei Ausflügen, Veranstaltungen oder eben beim Seifenkistenbau. Dieses zusätzliche Engagement ist heute nicht mehr selbstverständlich und verdient Anerkennung und Dank.
Jana Heiße
Jugendwart